Komplementärtherapie bei Depressionen, Angstzuständen, Traumabewältigung oder anderen seelischen Erkrankungen
Ergotherapie
Die Ergotherapie ermöglicht einen Zugang zum seelischen Erleben über künstlerisch-ästhetisches und handwerkliches Arbeiten.
Dabei stehen im Vordergrund Aspekte des Berührens, des taktilen Spürens und des Wahrnehmens des entstandenen Produkts. Im Gruppensetting kann dieses gemeinsam mit den anderen Patienten betrachtet und in seinen Wirkungen reflektiert werden.
Integrative Bewegungstherapie
Spezifische Therapieziele der integrativen
Bewegungstherapie umfassen u.a.
- die Förderung der Körper- und Selbstwahrnehmung
- eine Verbesserung des Vertrauens in den Körper und in das Selbst („Selbstbestätigung“) durch Zunahme der Leistungsfähigkeit
- die Zunahme der Fähigkeit, sich in Gruppen einzubringen und soziale Kontakte zu knüpfen
- sowie das Einüben von Methoden des kontrollierten Affektabbaus.
Im Gruppensetting kann dies gemeinsam
mit den anderen Patienten betrachtet und in seinen Wirkungen reflektiert
werden.
Musiktherapie
Die Musiktherapie ist ein tiefenpsychologisch fundiertes komplementäres Therapieverfahren, das mit den Elementen Improvisation, Sprechen und Anhören von Musikaufzeichnung arbeitet.
In der Improvisation, dem gemeinsamen Werk von Patient und Therapeut, können vor allem im nonverbalen Medium der Musik Affekte einen Ausdruck finden und in besonderer Weise Beziehung stiften.
In der Musiktherapie können die Patienten spielerisch probeweise an der Aufgabe arbeiten, „die eigene Melodie herausfinden und zu spielen“, und somit die Aufgabe ihrer persönlichen Entwicklung nonverbal beschreiben. Im Unterschied zur Gestaltungstherapie können die Patienten sich den Produktionen, die andere vorbringen, nicht entziehen, sie können nicht weghören. So müssen sie sich im höheren Maße mit eigenen und anderen Äußerungen auseinandersetzen.
Tanztherapie
Die Tanz- und Ausdruckstherapie fördert die Integration der psychischen, physischen und kognitiven Prozesse der Person. Im speziellen wären folgende Ziele zu nennen:
- Förderung der Körperwahrnehmung
- Entwicklung eines realistischen Körperbildes als Grundlage eines adäquaten Selbstbewusstseins
- Erweiterung des Bewegungsrepertoirs nach entwicklungspsychologischen Gesichtspunkten
- Förderung des authentischen und selbstbestimmten Ausdrucks durch Integration des Unbewussten
- Bearbeitung von intrapsychischen Konflikten struktureller Defizite und emotionalen Erlebnisinhalten
- Erwerb neuer Möglichkeiten der Beziehungsgestaltung, in der individuelle Bedürfnisse mit sozialer Kompetenz geübt und verwirklicht werden können.
Qi Gong
Qigong ist eine chinesische Meditations-, Konzentrations- und Bewegungsform. Ebenso werden Kampfkunst-Übungen darunter verstanden. Zur gängigen Praxis gehören dabei:
- Atemübungen
- Körperübungen
- Bewegungsübungen
- Konzentrationsübungen
- Meditationsübungen
Die Übungen dienen der Harmonisierung und Regulierung des sogenannten Qi-Flusses im Körper. Dabei existieren eine Vielzahl an verschiedensten Übungen. Auch wenn die Übungen jede für sich sehr unterschiedlich wirken, folgen sie alle den gleichen Prinzipien.
Jede einzelne Qigong-Übung steht in Bezug zu bestimmten Meridianen (Energieleitbahnen) im menschlichen Körper und wirkt auf den Energiefluss. Damit wird eine Harmonisierung des Qi angestrebt. Qi (sprich: Chi) wird in der westlichen Welt frei mit "Lebensenergie" übersetzt.
Tai Chi (Taijiquan)
Tai Chi ist eine chinesische innere Kampfkunst. Tai Chi wird heute in erster Linie zur Erhaltung der Gesundheit und Steigerung des Wohlbefindens angewendet. Dabei ist Tai Chi ein wesentlicher Bestandteil der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) wie auch die Akupunktur.
Zahlreiche Krankheitsbilder können durch Tai Chi positiv beeinflusst werden, wie z. B.:
- Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich
- Rückenschmerzen
- Stress
- Kopfschmerzen oder Migräne
- Tinnitus
- Schlafstörungen
- und viele mehr.
Ebenso kann Tai Chi positiv auf das Gleichgewicht, Verdauung oder Nervensystem wirken.
Sport- und Bewegungstherapie, Wandern
Die Sport-/Bewegungstherapie möchte als allgemein roborierende/stärkende Maßnahme eine körperliche Aktivierung und Erholung sowie eine vegetativ-/funktionelle Regulierung und Modulierung der Lebensweise erreichen und unterstützt somit die psychotherapeutische Arbeit, wobei die Verbesserung der Entspannungsfähigkeit und der Körpertonusregulierung weitere Ziele der Sport-/Bewegungstherapie sind.
„Entspannende“ Komplementärtherapie Atemtherapie
- Autogenes Training
- Imagination
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson.
Dabei sollen die Patienten zum einem auf der Handlungsebene angesprochen werden, zum anderen soll die Fähigkeit eingeübt werden, auf der Erlebnisebene den eigenen Körper differenziert wahrzunehmen und somit stabilisierend auf die Stärkung des Selbstgrenzen zu wirken.