Traumazentrum – Posttraumatische Belastungsstörung – Unser Therapieansatz
Kompetenzzentrum für seelische Gesundheit
Die Klinik Wersbach bzw. die Tagesklinik der Klinik Wersbach auf Gut
Landscheid versteht sich in Einklang mit dem Klinikleitbild als
Kompetenzzentrum für seelische Gesundheit und bietet einen umfassenden
Behandlungsansatz zur Therapie seelischer Leiden einschließlich
psychischer Traumata.
Am biopsychosozialen Krankheits- und
Ressourcenmodell orientierter Therapieansatz
Dieser Therapieansatz ist am biopsychosozialen Krankheits- und Ressourcenmodell orientiert und berücksichtigt ICF-basiert die Teilhabe der Patienten. Die Klinik Wersbach ist hierbei in der Lage, nahezu das gesamte Spektrum seelischer Erkrankungen (ICD-10, Kapitel F) zu behandeln, arbeitet unter einem integrativen Behandlungskonzept und berücksichtigt bei der Diagnostik und Therapie von Traumafolgezuständen (ICD-10: F43, F62) das nachfolgende Behandlungskonzept.
Zunehmenden Häufigkeit der Traumadiagnose
Aufgrund der zunehmenden Häufigkeit der „Traumadiagnose“ ist eine intensive Auseinandersetzung mit dieser Thematik erforderlich. So darf es nicht zu einem leichtfertigen Umgang mit der Diagnose „Trauma“ und einer unkritischen Ausweitung von Traumafolgestörungen kommen. Weiter haben die Angaben zur Prävalenz traumatisch bedingter psychischer Störungen eine große Streubreite, was durch unterschiedliche diagnostische Kriterien in der ICD-10 und im DSM-V bedingt ist. Zudem ist darauf hinzuweisen, daß nicht jedes traumatische Ereignis zwangsläufig in eine posttraumatische Belastungsstörung (ICD-10: F43.1) einmündet.
Ablauf der Traumabehandlung
Die Behandlung von Traumafolgezuständen in der Klinik Wersbach ist eine therapiezielorientierte Behandlung durch ein multiprofessionelles Team unter Leitung eines Facharztes.
Im Rahmen der täglich stattfindenden Teamsitzungen wird eine auf den einzelnen Behandlungsfall zugeschnittene, individuelle Therapie konzipiert und regelmäßig überprüft. Diese auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten ausgerichtete Therapie, die interaktionell und systemisch orientiert ist, kann hierbei folgende Behandlungsbausteine umfassen:
Ärztliche Behandlung
- Somato-psychosomatisches ärztliches Gespräch
- Behandlung körperlicher Begleiterkrankungen nach differentialdiagnostischer Abklärung
- Aufklärung, Complianceförderung und Monitoring im Rahmen einer ärztlich indizierten Psychopharmakotherapie
Psychotherapie
- Supportive Einzelgespräche
- Einzelpsychotherapie (verhaltenstherapeutisch)
- Gruppenpsychotherapie (verhaltenstherapeutisch)
- Psychoedukation
- Entspannungsverfahren (z.B. Progressive Muskelrelaxation, Autogenes Training, Biofeedback oder Hypnose)
Komplementäre Therapieverfahren
Die nachfolgenden kreativen Therapien finden in der Klinik Wersbach in Einzel- und Gruppensettings statt:
- Ergo-, Kunst- und Gestaltungstherapie
- Musiktherapie
- Tanz-, Sport und Bewegungstherapie
Soziotherapie
Weiter steht der Krankenhaussozialdienst (KSD) zwecks Hilfekoordination zur Reintegration in den individuellen psychosozialen Lebensraum und insbesondere in die Arbeitswelt zur Verfügung, was neben der Grundpflege durch spezialisierte psychiatrisch-/psychosomatische Interventionen (z.B. alltagsbezogene Trainings, Aktivierungs- und Expositionsbehandlung) unterstützt wird.
Medikamentöse Behandlung von Traumafolgezuständen
Bei der medikamentösen Behandlung von Traumafolgezuständen kommen u.a. Antidepressiva zum Einsatz.
Psychotherapeutische Behandlung von Traumafolgezuständen:
Jedem neu aufgenommenen Patienten wird ein Bezugstherapeut zugeordnet, der für die Durchführung der Einzelpsychotherapie verantwortlich ist. In Abhängigkeit von der auslösenden Problematik erfolgt die Zuordnung zum Psychotherapie-Einzelverfahren, der sogenannten Verhaltenstherapie. Analog wird jeder neu aufgenommene Patient einer Bezugsgruppe zugeordnet. Auch hier erfolgt in Abhängigkeit von der o.g. Problematik die Zuordnung zum Psychotherapie-Einzelverfahren der Verhaltenstherapie.
- Einzelpsychotherapie (VT)
- Gruppenpsychotherapie (VT)
- Psychoedukation
- Sozialtherapie
Additive Behandlung von Traumafolgezuständen
- Nonverbale Therapieformen (Musiktherapie, Gestaltungstherapie, Tanztherapie, Bewegungstherapie) im Einzelgespräch & in der Gruppe
- Therapeutisches Wandern
- Massage
- Entspannungsübungen (Autogenes Training, Progressive Muskelrelaxation, Imaginationsübungen)
- Sporttherapie (Walking, Spinning, Aqua, etc.)
- Lichttherapie
- Begleitete Exposition / Konfrontation